Dipl.-Ing. Marina Janzen

Landschaftsarchitektin AK NDS

 
   

Studiengang "Landschafts- und Freiraumplanung" am Fachbereich für Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der
Universität Hannover

Schwerpunkt: Landschaftsplanung und Naturschutz

Abschluss im Oktober 2000
 


  
 
   Diplomarbeit . .

 
"Beurteilung von Gewässersanierungen unter ingenieurbiologischen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten"
(Struffelt bei Aachen, Nordrhein-Westfalen)
betreut von Prof. Dr. Eva Hacker

Ziel erreicht?SanierungsmaßnahmenGewässererosion Die Sicherung der Trinkwasserversorgung ist ein zentrales Anliegen der Menschen. Aus diesem Grund sind in Deutschland vor allem in den Mittelgebirgen Talsperren angelegt worden. Eine solche ist die Dreilägerbach-Talsperre am nördlichen Rand der Eifel bei Aachen. Die Belastung der Wasserqualität mit Schwebstoffen und Kolibakterien im Herbst 1993 hat dazugeführt, dass mehrere Gutachten beauftragt wurden, um die Ursachen hierfür zu ermitteln. Zur Beseitigung der Probleme wurde darauf aufbauend ein umfangreicher Maßnahmenkatalog entwickelt, der im Wesentlichen Gegenstand der Beurteilung im Rahmen der Diplomarbeit ist. Gleichzeitig fließen einige weitere Maßnahmen in die Beurteilung ein, die im Untersuchungsgebiet von Seiten des Naturschutzes geplant worden sind.
Um eine adäquate Einschätzung der verschiedenen Maßnahmen und ihrere jeweiligen Umsetzung vornehmen zu können, erfolgt neben einer Aufarbeitung der naturräumlichen Gegegebenheiten, d.h. Klima, Geologie, Boden und Vegetation, der historischen Entwicklung und der vorhandenen Nutzung eine detaillierte Aufnahme des aktuellen Zustands des Untersuchungsgebietes. Zur konkreten Beurteilung der Maßnahmen unter ingenieurbiologischen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten werden zunächst die allgemeinen Ziele der Ingenieurbiologie und des Naturschutzes herangezogen. Nachdem diese soweit als möglich auf die gegebene Problemstellung hin konkretisiert worden sind, wird überprüft, inwieweit die einzelnen Maßnahmen diese Ziele erfüllen.

In der Beurteilung erweisen sich die Maßnahmen hinsichtlich der Planung unter beiden Beurteilungsaspekten als weitgehend zielkonform. In der Ausführung kommt es aufgrund von Umsetzungsdefiziten beszüglich der Quantität sowie der Qualität zu einer weniger weitreichenden Zielerfüllung als auch zu größeren Unterschieden zwischen den beiden Beurteilungsaspekten. Diese Unterschiede sind auch in der Wirkung deutlich wiederzuerkennen, da bereits an einigen, neu ausgebauten Uferabschnitten Erosionsansätze zu verzeichnen sind. So ist der Ansatz der Planung, der das gesamte Gewässersystem als Einheit voraussetzt, in der Ausführung und somit auch in den Auswirkungen nicht entsprechend berücksichtigt.

Wenngleich auch verschiedentlich Synergieeffekte zu verzeichnen sind, so gibt es doch auch Bereiche, in denen die Ziele nicht gerade entgegengesetzt, aber doch nicht in die gleiche Richtung laufen. Diese ergeben sich in erster Linie aufgrund der Erfordernisse des speziellen Arten- und Biotopschutzes, der mitunter Ziele definiert, die von der allgemeinen Zielsetzung der Naturnähe, mit welcher die Ziele der Ingenieurbiologie weitgehend konform sind, abweichen.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Beurteilung werden abschließend Maßnahmen für die weitere Entwicklung des Gebietes formuliert. Dabei finden sowohl die Erfordernisse des ingenieurbiologischen Gewässerschutzes als auch diejenigen der Biotopentwicklun von Seiten des Naturschutzes Berücksichtigung. Wie die Beurteilung der  Sanierungsmaßnahmen ergeben hat, weisen beide Ansätze weitreichende Parallelen auf.


 
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. . Projektarbeiten  

 
1. "Wohnumfeldsverbesserung in Vahrenheide-Ost" (Hannover, Niedersachsen)
betreut von Dr. Maria Spitthöver



Der Stadteil Vahrenheide-Ost im Norden von Hannover ist durch Geschosswohnungsbau der 1960/70er Jahre und angrenzende Hochhausbebauung geprägt. Die vorhandenen Freiflächen und das sogenannte Abstandsgrün besitzen aufgrund fehlender gliedernder (Grün-) Strukturen nur eine geringe Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung. Eine eindeutige Zuordnung als öffentliche, (haus-) gemeinschaftlich oder private Grünflächen fehlt weitgehend, so dass Kinder, Jugendliche, Familien und andere Nutzer/-gruppen die Flächen nicht oder nur eingeschränkt als nutzbare Freiräume annehmen. Eine weiteres Problem ist die relativ monotone Gestaltung des Wohnviertels, wodurch die Identifikation der Bevölkerung mit ihrem unmittelbaren Wohnumfeld stark gemindert wird. Häufig sind mangelnde Pflege, mitunter auch Vandalismus die Folgen.
Dementsprechend liegen die planerischen Ansätze der Projektarbeit darin, eine klar definierte Zonierung der verfügbaren Grünflächen und sonstiger Freiräume zu schaffen sowie durch die Verwendung unterschiedlicher Gestaltungsprinzipien den Wiedererkennungswert und damit auch die Identifikation der einzelnen Quartiere zu erhöhen. So werden u.A. Flächen für private Mietergärten festgelegt oder ein rein öffentlicher Platz im Umfeld des kleinen "Geschäftszentrums" mit entsprechender Freiraummöblierung ausgestattet. Für die Gestaltung der gemeinschaftlichen Flächen sind verschiedene Farbthemen (z.B. für die Bepflanzung von Vorgärten) oder formale Mittel (z.B. Heckenlabyrinth, Blumenband) gewählt worden, um eine Eigenartigkeit im positiven Sinne für die einzelnen Quartiere zu erreichen.
Nach Süden wird das Stadtviertel von einem durchgehenden Grünzug begrenzt, der ebenfalls in das Gestaltungskonzept eingebunden worden ist. Hier sind weiträumige Geländemodellierugen und ein kleiner Teich geplant, so dass eine ansprechende, vielfältige Spiel- und Naherholungslandschaft entsteht.
In Ansätzen werden auch ökologische Aspekte der Freiraumplanung berücksichtigt. So dient beispielsweise der Teich im Grünzug gleichzeitig als Rückhaltebecken für die Niederschläge im Stadtteil und für Flachdächer (z.B. bei Garagen oder beim Geschäftszentrum) wird grundsätzlich eine Dachbegrünung vorgesehen. Zur weiteren Förderung der Identifikation und damit auch zum langfristen Erhalt der Maßnahmen sollte die Bevölkerung in den Planungs-, nach Möglichkeit auch in den Umsetzungsprozess (z.B. im Rahmen von Pflanzaktionen o.ä.) einbezogen werden. 

 
2. "Kommunales Entwicklungskonzept für das Amt Ostseestrand" (Mecklenburg-Vorpommern)
betreut von Dipl.-Ing. Evelyn Gustedt



Im Zuge der Wiedervereinigung sind ehemalige Randgebiete in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Gleichzeitig haben sich im Bereich der ehemaligen DDR mit den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) die vorherrschenden wirtschaftlichen und auch sozialen Strukturen aufgelöst. Über die zukünftige Entwicklung dieser Gebiete liegen 1994 häufig noch keine klaren Vorstellungen vor. Aufgrund fehlender wirtschaftlicher Perspektiven verlassen die Menschen, vor allem Jugendliche die Ortschaften. Das Amt Ostseestrand im Mündungsbereich der Trave "gegenüber" von Lübeck gelegen besteht aus mehreren Gemeinden: Dassow, Grevesmühlen, Harkensee, Kalkhorst und Pötenitz. Während die ursprüngliche Bevölkerung wegzieht, lassen sich zunehmend Lübecker im Umland der Stadt nieder oder legen sich hier Wochenenddomizile zu. Langfristig entwickeln sich die Orte auf diese Weise zu sogenannten "Schlafstädten", denen eine lebendige Infra- und Sozialstruktur fehlt. Für die ansässige Bevölkerung bietet diese Entwicklung keine Perspektive.
Aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten bei geringer industrieller und baulicher Tätigkeit weist das Amt Ostseestrand eine besondere Eignung für den Tourismus auf. Als Leitbild für die touristische Entwicklung wird hierzu das Konzept des "Sanften Tourismus" vorgeschlagen. Dieses Konzept richtet sich in erster Linie an Naturliebhaber, Familienurlauber u.Ä., die in der eiszeitlich geprägten Landschaft an Ostsee, Trave und Schaalsee ein reichhaltiges Angebot (u.a. Naturschutzgebiete, Wasservögel, ehemalige herrschaftliche Gutsanlagen mit Denkmalwert) vorfinden. Sie erfahren die landschaftlichen Schönheiten i.d.R mit dem Fahrrad oder anderen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln und können bei den ansässigen Landwirten wohnen ("Urlaub auf dem Bauernhof"), die auf diese Weise ebenfalls von den Urlaubern profitieren. Aufwendige Infrastruktureinrichtungen, die z.B. in Form von überdimensionierten Hotelanlagen, Spaßbädern oder Cartbahnen zu einer Überprägung der landschaftlichen Eigenart führen, können somit vermieden werden. Zum erarbeiteten kommunalen Entwicklungskonzept gehören u.a. auch die Förderung der Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte (Hofverkauf) und die Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur für die ansässige Bevölkerung, wie z.B. des öffentlichen Personennahverkehrs, Kindergärten und -krippen oder Freizeiteinrichtungen und Treffpunkte.

 
3. "Renaturierungskonzept für den Olmsbach im Landkreis Uelzen" (Niedersachsen)
betreut von Dr. Frank Scholles



Balanceakt zwischen NutzungsansprüchenDer Olmsbach verläuft südöstlich der Ortschaft Suderburg, wo er nach dem Zusammenfluss seiner drei Quellbäche die Hoflage Olmsruh passiert und kurz darauf in die Hardau mündet. Als Renaturierungsobjekt wurde der kleine Heidebach aufgrund der Tatsache thematisiert, dass er mit seinem oberirdischen Einzugsgebiet weitgehend im Gebiet des Flurbereinigungsverfahrens Räber liegt. Dies beinhaltet die Möglichkeit im Zuge von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen die Renaturierung des Olmsbaches zu betreiben. Im Rahmen einer eingehenden Kartierung des Gewässerlaufes sind einige gravierende Beeinträchtigungen festgestellt worden, die aus dem Bachlauf streckenweise ein relativ naturfernes Gerinne gemacht haben. Neben den üblichen Durchlassbauwerken und Befestigungsmaßnahmen im Ufer- und Sohlbereich ist in diesem Zusammenhang insbesondere auf eine Vielzahl an Fischteichen im Haupt- und Nebenschluss hinzuweisen.
Die Erstellung des Leitbildes für die zukünftige Entwicklung des Gewässers orientiert sich zum einen an den regional konkertisierten Vorgaben des Niedersäschischen Fließgewässerschutzsystems (Heidebach im Einzugsgebiet der Elbe) und berücksichtigt zum anderen die vielfältigen Nutzungsansprüche der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei. D.h. mit dem darauf aufbauenden Maßnahmenkonzept wird angestrebt, sämtliche Nutzungsansprüche im Einzugsgebiet des Olmsbaches miteinander zu koordinieren. 
In Anbetracht der sehr unterschiedlichen Ausprägung der drei Quellbäche ist für jeden Gewässerteil ein eigenes Leitbild definiert worden, mit dem Ziel, den am wenigsten beeinträchtigten Teil des Bachlaufes bis zur Quelle naturnah und durchgängig zu gestalten (Leitbild: Überwiegen der naturschutzfachlichen Ansprüche am südlichen Quellbach). Die lokalen Nutzungsinteressen konzentrieren sich an den ohnehin stärker beeinträchtigten Abschnitten zu konzentrieren (Leitbilder: Ausgewogenes Verhältnis zwischen Naturschutz und sonstigen Nutzungen am mittleren Quellbach bzw. Überwiegen der sonstigen Nutzungsansprüche am nördlichen Quellbach), unter der Berücksichtigug verschiedener Vorkehrungen, zur Vermeidung von Beeinträchtigungen der unterhalb liegenden naturnahen Gewässerabschnitte.

 
 
4. "Das Mindener Glacis - Festungsrelikt als Gartenkunstwerk" (Nordrhein-Westfalen)
betreut von Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn



Abendstimmung im Mindener GlacisEtwa seit Mitte des 18. Jahrhunderts sind im Zuge der Aufhebung und Schleifung ehemaliger Festungsanlagen nicht mehr nur die Siedlungen und Städte erweitert sondern auch unterschiedliche Grünflächen angelegt worden. Diese sogenannten Wallgrünflächen lassen sich hinsichtlich ihrer Gestaltung in drei Kategorien einteilen: landschaftliche Parkanlage (ca. 1750 bis 1850), Ringstraße (ca. 1850 bis 1900) und weitläufige, der Volksparkidee nahestehende Grünsysteme (ca. 1900 bis 1920). Soweit die Wallgrünflächen erhalten geblieben sind, übernehmen sie noch heute wichtige Funktionen im städtebaulichen Kontext. Sie gliedern und erschließen die angrenzenden Stadtteile, sind lebendiges Zeugnis der Stadtgeschichte, dienen aufgrund ihrer linearen Strukturen als vernetzender Lebensraum für Tiere und Pflanzen und bieten nicht zuletzt vielfältige Naherholungsmöglichkeiten für die Einwohner der Stadt.
Das Mindener Glacis ist in den 1870er Jahren unter Beteiligung der Gartenkünstler Julius Trip und Georg Tatter als Waldpark konzipiert und durch einen privaten Verschönerungsverein angelegt worden. Hinsichtlich der angewendeten Gestaltungsprinzipien entspricht das Glacis einer landschaftlichen Anlage, in Anbetracht der relativ späten Entstehungszeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielen aber auch nutzungsorientierte Ansätze bereits eine Rolle.
In der Region Ostwestfalen-Lippe stellt das Mindener Glacis aufgrund seiner fast vollständig erhaltenen Ringform die bedeutendste Anlage in der Tradition der Wallgrünflächen dar. Angesichts gravierender Beeinträchtigungen wie Flächenverluste und mangelnde Pflege sind Empfehlungen für die Entwicklung der Glacisanlagen erarbeitet worden, die sich vor allem in besonders repräsentativen Bereichen weitgehend an den historischen Gestaltungsprinzipien orientieren. Im Rahmen des Entwicklungskonzeptes wird die Öffentlichkeitsbeteiligung als wesentlicher Faktor herausgestellt, um eine hohe Akzeptanz und den langfristigen Bestand der Maßnahmen zu erreichen. U.A. wird angeregt, die Bevölkerung umfassend über den Wert "ihrer" Grünanlage als Dokument der Gartengeschichte und über aktuelle Planungen zur Umgestaltung zu informieren. In Zeiten geringer finanzieller Mittel in den Kommunen kann auch die erneute Gründung eines Verschönerungsverein, der sich für den Erhalt und die Pflege des Mindener Glacis' engagiert, einen wertvollen Beitrag für die langfristige Sicherung der Parkanlage leisten.

 
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   Praktika und studienbegleitende Tätigkeit . .

 
 
02/94 - 03/94

Plan-Netz

Dipl.-Ing. Thomas Heinrich - Landschaftsarchitekt BDLA, Bremen
 

08/95 - 10/95

Botanischer Garten Hamburg-Klein Flottbek

Stadt Hamburg, Hamburg

 

04/97 - 03/99
Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Landschaftspflege und Naturschutz der Universität Hannover für die Betreuung studentischer Übungen zur Dendrologie und zur Bestimmung von Wildpflanzen

Universität Hannover

05/99 - 06/99

Naturschutzbund Deutschland NABU e.V., Landesgruppe Bremen

Geschäftsführer Sönke Hofmann, Bremen
 

 
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